DAS PROJEKT

Ein Programm für aktives und gesundes Mobilitätsmanagement für Wiener Kindergärten und Schulen.

Der Rückgang der körperlichen Aktivitäten ist zu einem ernstzunehmenden Problem unter Kindern und Jugendlichen geworden. Die Förderung eines aktiven Lebensstils beugt gesundheitlichen Beschwerden vor und ist eine der wichtigsten Voraussetzungen für eine positive Entwicklung im Kindesalter. Vor allem der Kindergarten und Schulweg weist hohe Potenziale zur Integration täglicher Bewegung auf. Um den Anteil aktiver Mobilität auf diesen Wegen zu steigern, werden in Wien von diversen Akteuren verschiedenste Programme für Schulen und Kindergärten angeboten, die sich mit folgenden Aspekten auseinandersetzen:

  • Vermittlung von richtigem Verhalten im Verkehr
  • Verbesserung der Sicherheit auf den Wegen der Kinder
  • Förderung der Fähigkeit zur eigenständigen Bewältigung von Wegen mit unterschiedlichen Verkehrsmitteln

Da ist es zeitweise schwer, den Überblick zu behalten und zu erkennen, welche Angebote welche Wirksamkeit in Hinblick auf nachhaltige Änderung des Mobilitätsverhaltens in richtig aktiver Bewegung entfalten.  Das Projekt AKTIV – GESUND zu Kindergarten und Schule soll Verantwortliche in Kindergärten und Schulen dabei unterstützen, mit geringem Aufwand geeignete Angebote zu identifizieren.

Dazu wird das bestehende Angebot in Wien erhoben, einer Wirkungsabschätzung in Bezug auf die Verhaltenswirksamkeit unterzogen und entlang von einheitlichen Standards aufbereitet. Als Ergebnis wird das Programm „Aktives und gesundes Mobilitätsmanagement für Wiener Kindergärten und Schulen“ vorliegen, welches einen erleichterten Zugang zu den verschiedenen Programmen zur Förderung aktiver Mobilität ermöglicht, eine einfache Erfolgskontrolle bei der Umsetzung von Maßnahmen zulässt und einen optimalen Ressourceneinsatz gewährleistet.

Begleitend werden zwei innovative Maßnahmen zur Förderung der aktiven Mobilität auf Kindergarten- und Schulwegen umgesetzt. Dabei wird die bereits in anderen Städten sehr erfolgreiche Aktion „Beat the Street“ erstmals in Wien als Pilotversuch von DDBVB Dopplinger& Dopplinger GmbH organisiert.

 

Beat the Street

„Beat the Street“ ist eine Aktion, bei der Schulkinder und Eltern gemeinsam Schritte / Kilometer für die Schulklasse sammeln. Alle Teilnehmer erhalten einen Schlüsselanhänger, der die Distanz zwischen zwei sogenannten „Beat Boxen“ misst. Gewinnerin ist die Schule, die innerhalb von sechs Wochen die meisten Schritte / Kilometer gesammelt hat. Während der Aktion werden auch kleinere Preise verlost. Um den Fortschritt, den jeder Spieler, jedes Team und alle Spieler gemeinsam gemacht haben, auch direkt nachverfolgen zu können, gibt es eine Homepage, auf der die Spieler alle Daten einsehen können. Ziel der Aktion „Beat the Street“ ist es, das Bewegungsverhalten der Kinder und Erwachsenen nachhaltig positiv zu verändern und somit die Gesundheit zu fördern, das Gemeinschaftsgefühl zu stärken und die Bürgerinnen und Bürger zu motivieren, kurze Strecken im Alltag mit dem Fahrrad, dem Scooter oder zu Fuß zurück zu legen.

 

Kindergarten-Mobilitätsbox

Die „Kindergarten-Mobilitätsbox“ soll das Interesse schon im Kleinkindalter an aktiver Mobilität fördern. Bei der Mobilitätsbox handelt es sich um eine Kiste, die Spiel-, Experimentier- und Bewegungsmaterialien sowie einen Leitfaden mit 15 Aktionsideen zur Mobilitätsbildung beinhaltet. Sie bietet Angebote zum Thema „Aktive Mobilität“, „Weg zum Kindergarten“ und „Wahrnehmung des öffentlichen Raums“ sowie Bewegungseinheiten die individuell auf die Gruppe abgestimmt werden und Anregungen zur Beteiligung und Mitgestaltung der Kinder enthalten. Die Mobilitätsbox wird von der Mobilitätsagentur betreut.

Projektdaten:

Koordination: Institut für Verkehrswesen der Universität für Bodenkultur Wien
Fördergeberin: Fonds Gesundes Österreich
Partnerin und Ko-Finanzierung: Mobilitätsagentur der Stadt Wien
Projektlaufzeit: 1. September 2017 bis 31. August 2019

Das Team:

Das Projekt “AKTIV-GESUND zu Kindergarten und Schulen” wird vom Institut für Verkehrswesen der BOKU Wien geleitet:

– DI Dr. Wiebke Unbehaun (wiebke.unbehaun@boku.ac.at)

– DI Elisabeth Raser (elisabeth.raser@boku.ac.at)

– DI Mailin Gaupp-Berghausen (mailin.gaupp-berghausen@boku.ac.at)

Partnerin und Ko-Financier ist die  Mobilitätsagentur der Stadt Wien:

NEWS

23. November 2018

In den Räumlichkeiten der Wiener Planungswerkstatt fand der zweite gemeinsame Workshop mit ExpertInnen aus dem Schul-, Gesundheits- und Verkehrswesen statt.

DI Elisabeth Raser (Universität für Bodenkultur Wien, Institut für Verkehrswesen) begrüßte die TeilnehmerInnen, gab einen Überblick über die Weiterentwicklung der Datenbank und die Ergebnisse des letzten ExpertInnen-Meetings im Februar.

Mag. Nina Hesse (queraum. kultur- und sozialforschung.) stellte den Hintergrund und die zentralen Ergebnisse einer Befragung von ExpertInnen aus den Bereichen Bildung, Gesundheitsförderung und Verkehr zu den Aspekten der schulischen Mobilitätsbildung dar.

Aus Sicht der ExpertInnen stehen der Vernetzungsgedanke und die Nutzung gemeinsamer Synergien im Vordergrund. Themen der aktiven Mobilität lassen sich in verschiedene relevante Leitlinien und Strategien, wie etwa die Wiener Gesundheitsziele gut integrieren. Angebote und Programme zur Förderung aktiver Mobilität sollten die Qualitätskriterien der Gesundheitsförderung berücksichtigen, so gestaltet sein, dass sie in eine Schwerpunktwoche oder Jahresprojekte integriert werden können und als fertige Pakete angeboten werden.

Dr. Daniela Hörzer arbeitet für die Abteilung für Verkehrsplanung der Stadt Graz und betreut das Programm „Schulisches Mobilitätsmanagement in Graz (SMM)“.

Sie gab einen Überblick über die Entstehung das Schulische Mobilitätsmanagement in Graz und den organisatorischen Hintergründen. Im Aktionsprogramm SMM wurden 2010/11 alle Schulaktionen in einem Leitfaden zusammengefasst. Dieser enthält 38 Aktionen von 23 verschiedenen Anbietern. Die einzelnen Maßnahmen werden zentral durch die Stadt Graz finanziert, zusätzlich dazu werden Maßnahmen angeboten, die von anderen Organisationen durchgeführt und finanziert werden.

DI Petra Jens (Wiens Beauftragte für Fußverkehr, Mobilitätsagentur Wien) stellte ein erstes Konzept für eine bessere Vernetzung der Angebote in Wien und die Idee einer Gestaltung von Packages zur Motivation von Schulen vor. Im ersten Schritt soll eine Online-Plattform für PädagogInnen entstehen, die einen Überblick über die in Wien angebotenen Möglichkeiten zur Mobilitätsbildung an Schulen gibt und welche es erlaubt, Angebote hinsichtlich verschiedener Kriterien zu filtern.

Aufbauend auf dieser Plattform sollen Themenpakete für Klassen, ganze Schulen und auch auf Grätzl-Ebene entwickelt werden.

Nach einer kurzen Pause wurden in Kleingruppen Diskussionen zu folgenden Themen geführt und im Anschluss allen TeilnehmerInnen präsentiert:

  • Chancen und Potenziale der Umsetzung eines koordinierten Mobilitätsmanagements in Wien
  • Gestaltung und Umsetzung der von DI Petra Jens vorgestellten Packages
  • Möglichkeiten zur Information und Kommunikation mit den Schulen

23. Februar 2018

In den Räumlichkeiten der Mobilitätsagentur Wien findet ein erster gemeinsamer Workshop mit ExpertInnen aus dem Gesundheits-, Bildungs- und Mobilitätsbereich statt.

Die Moderatorin Petra Jens (Wiens Beauftragte für Fußverkehr) begrüßte die TeilnehmerInnen, stellte die Agenda vor und leitete zu den beiden fachlichen Inputs über.

Dr. Jürgen Harreiter (Medizinische Universität Wien, Abteilung für Endokrinologie und Stoffwechsel und Vorstandsmitglied der Österreichischen Diabetes Gesellschaft) stellt in einem Dialog mit Petra Jens die Problematik der Typ-2-Diabetes vor und betont dabei den negativen Einfluss einer einseitigen Ernährung und mangelnder Bewegung.

Mailin Gaupp-Berghausen (Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Verkehrswesen, BOKU Wien) präsentiert das Projektvorhaben, mit Hinblick auf das geplante Endprodukt – einer Datenbank die alle Maßnahmen in Wien im Bereich der Mobilitätsbildung von Kindergarten- und Schulkindern erfassen soll und nach vergleichbaren Kriterien gliedert.

Nach einer kleinen Pause werden in Kleingruppen folgende Fragen diskutiert und im Anschluss allen TeilnehmerInnen präsentiert:

  • Welche Maßnahme(n) im Bereich der Mobilitätsbildung für Kinder und Jugendliche finden Sie persönlich gut und warum?
  • Wie könnte man aus Ihrer Sicht erreichen, dass die Angebote allen Kindern und Jugendlichen – v.a. auch sozioökonomisch benachteiligten Kindern und Jugendlichen – gleichermaßen zugutekommen?
  • Das Projekt möchte eine bessere Vernetzung im Bereich der Mobilitätsbildung von Kindern und Jugendlichen erreichen. Was braucht es aus Sicht Ihrer Organisation für eine gute Vernetzung? Was können Sie in Ihrer Funktion dazu beitragen?

11. Oktober 2017:

Im Herderpark in Simmering findet das große „Beat the Street“ Kick Off Event statt. Die aus England stammende Kampagne wird heuer erstmals auch in Wien vom 10. Oktober bis 21. November durchgeführt.  Durch das Antippen von sogenannten Beat Boxen mit einer Chip Karte sammeln SchülerInnen gemeinsam mit ihren Mitmenschen Punkte und Kilometer und haben die Möglichkeit tolle Preise zu gewinnen. Durch diese Kampagne wird spielerisch die körperliche Aktivität der TeilnehmerInnen gesteigert.

 

6. Oktober 2017:

Projektinterner Interaktiver Zieleworkshop moderiert von queraum. kultur- und sozialforschung zur Spezifizierung der Ziele und Ergebnisse und das Vorgehen im Projekt.

6. September 2017:

Projekt Kick-Off-Meeting in der Mobilitätsagentur der Stadt Wien

Inhalt:

Projektteam AKTIV-GESUND zu Kindergarten und Schule
Projektleitung: Maria Juschten MSc
Universität für Bodenkultur Wien
Institut für Verkehrswesen
Peter-Jordan Straße 82
1190 Wien
Tel.: 01 47654 85623

Kontakt: maria.juschten@boku.ac.at

Fotos: Elisabeth Raser, Mailin Gaupp-Berghausen, Mobilitätsagentur Wien, Dopplinger & Dopplinger GmbH

Datum: 01.09.2017

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